Auf Einladung der Vogeler-Gesellschaft hat Bremens Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte am 6. September 2025 an der Jubiläumsfeier in der Bötjer'schen Scheune in Worpswede teilgenommen und die Festrede gehalten. Weitere Redner waren Burckhard Rehage, Vorsitzender der Heinrich-Vogeler-Gesellschaft, sowie Worpswedes Bürgermeister Stefan Schwenke. In seiner Rede ging Bovenschulte unter anderem auf die Geschichte und Bedeutung der Heinrich Vogeler-Gesellschaft und des Vereins Barkenhoff ein. Seit 1975 habe sich die Heinrich-Vogeler-Gesellschaft die Förderung und Pflege des Gesamtwerkes Heinrich Vogelers und des Barkenhoff zur Aufgabe gemacht. Als einer der Initiatoren der 1981 gegründeten Barkenhoff-Stiftung Worpswede unterstütze die Heinrich-Vogeler-Gesellschaft seitdem in verschiedenartiger Weise die Künstlerstätte als Förderverein. Das seit nun 50 Jahren andauernde Engagement zum Erhalt und der Förderung des Werkes Vogelers sowie der weiteren bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten um den Barkenhoff herum könne man nur bewundern, so Bovenschulte, und sich dafür von Herzen bedanken.
Als am 14. Februar 1975 im Hoetger-Bau Café Worpswede (Café Verrückt) der Verein Barkenhoff Worpswede gegründet wurde, stand es um den Barkenhoff nicht gut. Zwar hatte die Gemeinde Worpswede bereits 1972 den Barkenhoff aus Mitteln der gemeinsamen Landesplanung Niedersachsen-Bremen, der Stiftung Worpswede und einer Spende der Firma Kaffee Hag erworben, doch war die weitere Nutzung des Anwesens umstritten. Der neugegründete Verein wollte es sich zur Aufgabe machen, den Barkenhoff als Heinrich-Vogeler-Museum zur erhalten, ein Archiv mit Forschungsstätte und Errichtung eines Kommunikationszentrums zum Nachdenken über Leben und Werk Heinrich Vogelers einzurichten, sowie eine Stipendiatenstelle zur Künstlerförderung in Worpswede zu gründen.
Heinrich Vogeler, auf den die Stiftung zurückgeht, war ein 1872 in Bremen geborener Maler, Grafiker und Designer. Er war tätig als Architekt, als Pädagoge, Sozialreformer und Mentor mehrerer Künstlergenerationen. Die Heinrich-Vogeler-Stiftung entstand aus dem Wunsch den ruinösen Barkenhoff wieder einem Zweck zuzuführen. Denn es war der Barkenhoff, der als wichtige Wirkungsstätte Heinrich Vogelers diente. "Seine vom kargen Bauernhof zum Jugendstil-Ensemble und Atelier ausgebaute Immobilie avancierte zu einem Kreativtreff seiner 'Künstlerfamilie', zu einer ästhetischen und handwerklichen Schatzkammer sondergleichen. Überdies eröffnete diese Stätte der Produktion ein utopisch aufgeladenes soziales Experimentierfeld", lobte Bovenschulte in seiner Rede. "Diese Aura gemeinschaftlicher kreativer Arbeit ist es, die Vogelers anhaltende Faszination wie auch seine Aktualität ausmacht."
Sie ist ein Kleinod, ein Juwel, um das Bremen vielfach beneidet wird: Die Güldenkammer im Bremer Rathaus ist eines der ganz wenigen noch erhaltenen Zimmer im reinen Jugendstil. Wer sie betritt, spürt eine fast heitere Festlichkeit. Der Raum wirkt ebenso glanzvoll wie behaglich. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die bereits 1595 entstandene Kammer von Heinrich Vogeler umgestaltet. Er schuf ein Gesamtkunstwerk von einzigartiger ornamentaler Kraft. Überall finden sich die verschlungenen Zierformen des Jugendstils. Alle Details, vom Türgriff bis zum Leuchter, sind zu einer harmonischen Einheit verwoben. Die Wände schmückt eine vergoldete Ledertapete, die bis unter die Decke reicht.