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Die Arkaden der Bremer Rathausfassade

Ein Bogen der Rathausfassade
Ein Bogen der Rathausfassade

Die Arkaden der Bremer Rathausfassade sind überreich geschmückt. Das Auge vermag die vielen Darstellungen auf den insgesamt elf Bögen kaum zu erfassen. Im folgendem wird das symbolträchtige Figurenprogramm detailliert beschrieben.

Über jedem Bogen findet sich rechts und links der so genannte "Zwickel", eine ebene, dreiseitig begrenzte Fläche - Platz genug für insgesamt 22 Frauenfiguren, sitzend oder liegend, viele sind nur teilweise bekleidet, manche sind hüllenlos. Jede Figur steht für eine bestimmte Geschichte oder stellt ein bestimmtes Symbol dar. Am meisten Sinn scheint die Betrachtung der Figuren von der Mitte beginnend hin zu den beiden Außenseiten zu machen. Sie verweisen auf Ziele und Tugenden des Staates in Verbindung mit den weltlichen und geistlichen Zielen, die jeder einzelne anstreben soll. Die Zwickel werden von Büsten, den "Hermen", unterbrochen, die auf Sockeln stehen.

Das Fries

Ein Fries der Rathausfassade
Ein Fries der Rathausfassade

Darüber liegt das Fries, geschmückt mit einander zugewandten Figuren. Die Friese, die sich außerhalb des "Mittelrisaltis" (in ganzer Höhe einer Gebäudefassade vorspringender Teil) befinden, stellen die verschiedenen Sternzeichen da. Die anderen zeigen in symbolischer Gestalt die Kardinaltugenden Glaube, Hoffnung und Liebe sowie Klugheit, Mäßigkeit, Stärke und Gerechtigkeit Zwischen den Zwickeln lassen sich Fruchtgehänge erkennen. Unter den Fenstern Güldenkammer sind vier Wappen platziert - es sind die Wappen der Bürgermeister aus der Zeit um 1612. Zwischen den Säulen erkennt man die vier Jahreszeiten als Figursymbole.

Anmerkung:
Für die Darstellung wurde u.a. die ausführliche Ikonologie von Rolf Gramatzki "Das Rathaus Bremen", 1994 zu Grunde gelegt.