Bremen plant ein Informationszentrum Welterbe Rathaus und Roland, welches nach jetziger Planung im Jahr 2026 eröffnet werden soll. Mit der Einrichtung des Besucherzentrums erfüllt die Stadt den Vermittlungs- und Informationsauftrag, der – neben der Verpflichtung zum Erhalt der Welterbestätte – mit der Verleihung des Titels UNESCO-Welterbe verbunden ist. Es gilt anschaulich zu vermitteln, warum Rathaus und Roland Welterbe der Menschheit sind, welche internationalen, nationalen und regionalen Verbindungen es gibt und was hinter dieser Auszeichnung steht.
Mit dem Informationszentrum wird auch ein neuer Anziehungspunkt für Bremerinnen und Bremer sowie die Gäste der Stadt geschaffen. Das Besondere: Das Zentrum wird in dem unter Schutz stehenden Rathaus selbst eingerichtet. Als Räumlichkeit wird die aktuell nur temporär genutzte Untere Halle dienen, deren besondere historische Architektur komplett erhalten und besser inszeniert wird. Während Gäste des Rathauses bisher ausschließlich im Rahmen von Führungen kleiner Gruppen und Veranstaltungen Einblicke in das Haus und die bremische Geschichte vermittelt bekamen, können sie das Welterbe in Zukunft in der Unteren Halle dauerhaft, authentisch und unmittelbar – also auch ohne Führung – erleben. Im Klartext ein attraktives und 52 Wochen im Jahr geöffnetes Informationszentrum mit freiem Eintritt.
Geplant ist ein Besucher- und Informationszentrum mit einem einladenden Empfangsbereich und ein selbsterklärendes und multimedial aufbereitetes Informationsangebot in der Unteren Halle. Letzteres soll Themen wie Architektur und Baugeschichte des Rathauses, seine Funktion als politischer Entscheidungsort seit dem Mittelalter sowie Ratskeller und den Weinhandel veranschaulichen und in ihrer Vernetzung darlegen. Auf diese Weise wird das Welterbe sichtbarer sowie erlebbarer und entsprechend auch der touristische Zugang erleichtert. Auch sollen künftig die Besuchergruppen vom Informationszentrum aus in ihre Führungen starten, d.h. die geführten Exkursionen durch das Rathaus, den Ratskeller sowie durch die Senatskanzlei als Sitz der Landesregierung starten dann alle an einem zentralen Ort. Darüber hinaus sind eine Garderobe, Schließfächer, ein barrierefreies WC und ein kleiner Rathausshop vorgesehen, in dem Eintrittskarten für eine Rathausführung durch die Obere Halle von Bremen Tourismus oder Postkarten gekauft werden können.
Die zur Finanzierung des Projekts vom Senat beim Bund beantragten Fördermittel von 1,4 Millionen Euro stehen im Haushalt des Bundes bereit. Damit übernimmt dieser rund 50 Prozent der Kosten für die Umgestaltung der Unteren Rathaushalle als Informationszentrum, für die insgesamt 2,7 Millionen Euro veranschlagt sind. Im Jahr 2024 soll die Finanzierung vollständig gesichert sein. Auch erfolgen in diesem Jahr Ausschreibungen und Planungen sowie Abstimmungen mit dem Bund. Die Einrichtung des Besucherzentrums soll dann 2025 beginnen, für 2026 ist die Eröffnung geplant. Demzufolge können Veranstaltungen bis Ende 2024 in der Unteren Halle stattfinden. Für die Zeit danach steht der Senat mit den bisherigen Ausstellern im Dialog, um gemeinsam geeignete und attraktive Plätze als alternative Veranstaltungsorte in der Bremer Innenstadt zu finden.
Sachstand: März 2024. Weitere Informationen zu dem Projekt folgen hier auf der Website.