Am Samstag, 24. Mai 2025 , findet die nächste "Lange Nacht der Bremer Museen" statt. Um 19 Uhr hält die Kunsthistorikerin und stellvertretende Direktorin der Kunsthalle Bremen, Dorothee Hansen, in der Kunsthalle einen Vortrag über Gotthardt Kuehls Gemälde "Die obere Rathaushalle". Das Gemälde zeigt eben diese, fast 40 Meter lange und 13 Meter hohe Halle mit ihren Schiffen und Gemälden, die alle von der Geschichte Bremens und des Alten Rathauses von 1405 erzählen. Der Vortrag gibt spannende Einblicke in die Geschichte der Oberen Halle im UNESCO-Welterbe Bremer Rathaus und Roland und verknüpft die Stadtgeschichte mit der künstlerischen Leistung Kuehls. Gotthardt Kuehl (* 28. November 1850 in Lübeck; † 9. Januar 1915 in Dresden) war ein deutscher Maler und Vertreter des frühen deutschen Impressionismus, der bereits zu Lebzeiten hohes internationales Ansehen genoss.
Die Obere Halle kann am 1. Juni 2025 auch im Rahmen der Bremer Welterbetage bestaunt werden. Von 11 bis 16.30 Uhr gibt es dann kostenlose Führungen durch das Haus – mehr dazu auf: Bremer Welterbetage 2025 - UNESCO-Welterbe Bremer Rathaus und Roland. Informationen zur Langen Nacht der Museen in Bremen gibt es hier: Die Lange Nacht der Museen 2025
Das Bremer Rathaus hat eine bewegte Geschichte, die auch und vor allem von der Nähe zum Meer, vom Handel und weltweiten Beziehungen geprägt ist. Kein anderer Raum könnte dies deutlicher belegen als die Obere Halle im Alten Rathaus von 1405. Erlesene Kunstwerke und Raritäten schmücken den beeindruckenden Saal. Vier prächtige Modell-Kriegsschiffe hängen von der Decke und weisen zurück in die Zeit der Hanse und jene Zeiten, in denen die Bremer Seeleute ihre wertvollen Schiffsladungen nur im Konvoi und unter dem Schutz eben jener Kriegsschiffe über die Meere schickten. Die Obere Halle diente über Jahrhunderte als Ort des politischen Lebens. Hier tagte der Rat der Stadt, hier rang er um politische Entscheidungen zum Wohle der Stadt, hier wurde Recht gesprochen. Große Wandgemälde und figürliche Darstellungen bezeugen diese Vergangenheit. Heute nutzen Senat und Bürgermeister den wunderbaren Raum für repräsentative Zwecke. Vor allem wenn im Februar zur alljährlichen Schaffermahlzeit – dem ältesten Freundschaftsmahl der Welt – die Tische festlich gedeckt werden, entfaltet die Halle ihren ganz besonderen Zauber.
Am 2. Juli 2004 hat die UNESCO das Rathaus und den Roland in die Welterbeliste aufgenommen. Damit haben die beiden Sehenswürdigkeiten die international höchste und zugleich begehrteste Auszeichnung erhalten, die für ein Gebäude, für Stadtteile oder für eine Landschaft vergeben werden kann. Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen würdigt so auch die herausragende geschichtliche, politische und künstlerische Bedeutung von Rathaus und Roland. Das Ensemble auf dem Bremer Marktplatz ist ein "einzigartiges Zeugnis" für die Entwicklung von bürgerlicher Autonomie und Marktrechten, wie diese sich im Laufe von Jahrhunderten in Europa herausformten.