Im "Bremer Weinberg", mitten im Erdener Treppchen an der Mosel gelegen, wurden am 20. September 2025 bei herrlichem Sonnenschein die Trauben des 2025-er Jahrgangs des Bremer Senatsweines gelesen. Längst eine gute Tradition ist die aktive Unterstützung aus der Hansestadt: Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Dr. Claudia Schilling, war zum zweiten Mal dabei, gemeinsam mit einem Team des Bremer Martinshofes sowie Ratskellermeister Frederik Janus hat sie tatkräftig bei den Arbeiten im Weinberg geholfen.
Bei der diesjährigen Lese in der Steillage waren die Sinne der Lesehelfenden besonders gefordert. "Einige Beeren waren schon sehr reif, da haben wir genau hingeschaut, gerochen und auch mal die eine oder andere Traube probiert, um nur die besten auf die Kelter zu geben", sagt Frederik Janus. Die Sorgfalt hat sich gelohnt: "Der Most hat ein Gewicht von 90 Grad Oechsle. Es deutet alles darauf hin, dass es ein etwas kräftigerer und stoffigerer Jahrgang wird als im Vorjahr", so Janus.
Begrüßt wurde die Bremer Delegation von Dörte Schall, rheinland-pfälzische Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, die sich sichtlich über die gelebte Länderfreundschaft und das inklusive Projekt freute. "Kein Weinberg bringt allein eine Traube hervor – dafür braucht es die Zusammenarbeit von Menschen. Schön, dass wir diese so beispielhaft und inklusiv über den Wein leben und heute die Werkstätten aus Bremen und Bernkastel-Kues hier vor Ort sind", sagte Ministerin Dörte Schall. Zur offiziellen Eröffnung der Weinlese hisste Bremens Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling an der Römischen Kelteranlage am Fuße des Bremer Weinbergs in Erden an der Mosel die Bremer Speckflagge. Die Senatorin: "Das Projekt Bremer Senatswein ist eine Erfolgsstory, es verbindet die Winzer von der Mosel mit dem Bremer Ratskeller, mit Martinshof und Senat."
Beim Start dabei waren unter anderem auch die Deutsche Weinkönigin Charlotte Weihl, die neue Moselweinkönigin Teresa Oster, Weinkönigin Louisa I. aus Erden und Weinhoheiten aus den Nachbarorten, Verbandsgemeindebürgermeister Leo Wächter, Wolfgang Faber, Ortsbürgermeister von Erden, und Lydia Krämer vom Förderverein Römerkelter Erden e.V. Die Deutsche Weinkönigin absolvierte in Erden ihren letzten offiziellen Termin: "Wein ist ein Produkt, dass von Emotionen lebt. Und die spürt man auch hier in dieser ganz besonderen Zusammenarbeit zwischen dem Norden und dem Südwesten." Gleich anschließend musste sie weiter nach Neustadt/Weinstraße um an dem Vorentscheid zur Wahl ihrer Nachfolgerin – oder wird es erstmals ein Nachfolger? – teilzunehmen. Wolfgang Faber, Ortsbürgermeister von Erden: "Auf das Projekt sind wir in Erden ganz besonders stolz. Es bietet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Integration, es ist auch Grundlage zu einer sachlichen, faktenorientierten Auseinandersetzung mit dem Kulturgut Wein." Lydia Krämer vom Förderverein Römerkelter Erden e.V. ergänzt: "Wir sind alle gespannt auf den "Bremer Senatswein 2025", der dann im Frühjahr 2026 im Bremer Ratskeller der Öffentlichkeit präsentiert wird."
Seit 2012 werden mit dem Bremer Senatswein in Erden an der Mosel ganz besondere Weine für Bremen produziert und spezielle Projekte in Zusammenarbeit mit Menschen mit Handicap auf den Weg gebracht, entstanden ist so unter anderem ein Skulpturenwanderweg durch die Weinberge. Der Bremer Ratskeller leistet seit mehr als 600 Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Weinkultur in Deutschland. Im "köstlichem Fundament" des Rathauses, wie der Ratskeller gern genannt wird, werden ausschließlich deutsche Weine ausgeschenkt und gelagert. 1.400 Sorten umfasst das Sortiment, das nach Angaben des Ratskellers das größte weltweit ist. Der Bremer Martinshof steht mit individueller beruflicher Bildung und Beschäftigung für die Integration zahlreicher Menschen mit Handicap in die Gesellschaft und das Arbeitsleben.
Der Bremer Ratskeller und Martinshof sind zwei echte Bremer Institutionen, sie haben einen festen Platz in den Herzen der Bremerinnen und Bremer. Wenn beide Einrichtungen zusammenarbeiten kommt dabei ein weiteres Spitzenprodukt heraus: Bremer Senatswein. Der wächst am "Bremer Weinberg", an den Steilhängen des "Erdener Treppchen" in Erden an der Mosel. Beschäftigte des Martinshofes arbeiten in jedem Jahr im Weinberg, helfen dem Winzer bei der Weinlese oder bei der Pflege der Rebstöcke. Aus den Trauben wird dann ein bei Weinkennern und Weinsammelnden hoch geschätzter Riesling, der in limitierter Auflage verkauft wird.
Das über 600 Jahre alte Bremer Rathaus und der Roland auf dem Bremer Marktplatz sind seit 2004 UNESCO-Welterbe. Die "Weinkultur in Deutschland" wurde im Jahr 2021 von der Kulturministerkonferenz auf Empfehlung des Expertenkomitees der Deutschen UNESCO-Kommission in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Das Expertenkomitee würdigt damit diese Kultur als offene, lebendige und wandlungsfähige Traditionspflege, die gesellschaftlich stark verankert sei. In der Begründung wird auch hervorgehoben, dass die Weinkultur in Deutschland soziale, handwerkliche, kulturlandschaftliche und sprachliche Aspekte sowie zahlreiche Feste und Bräuche beinhaltet.